AWO Sachsen veröffentlicht Positionspapier zur Stärkung der Präventionsangebote Sexuelle Bildung

Was leistet Präventionsarbeit und was braucht gute Präventionsarbeit?

Eine Lehrerin steht vor einer Klasse, eine Schülerin meldet sich

Unter Präventionsarbeit versteht man Sexuelle Bildung an Kitas und Schulen. Warum diese so wichtig ist und was es braucht, um diese in hoher Qualität anbieten zu können, verdeutlicht das folgende Positionspapier.

Was leistet Präventionsarbeit?

(Bei dieser Liste handelt es sich um eine Aufzählung der möglichen Leistungen der Präventionsarbeit, welche jeweils bedarfsentsprechend zum Einsatz kommen)

  • Stärkung der eigenen sexuellen Identität, selbstbewusster und reflektierter Umgang mit Sexualität
  • Förderung eines selbstbestimmten, lustbetonten und verantwortungsbewussten Umgangs mit Sexualität und Fertilität
  • Umfassende Sexualaufklärung (Körperwissen, emotionale Aspekte, Bindung/Beziehung)
  • Selbstbewusstseinsstärkung für die Verbalisierung von Grenzen – Reflexion der sozialen Beziehungen und des sexuellen Verhaltens und Erlebens
  • Schutz vor ungewollter Schwangerschaft – Aufklärung zu Verhütungsmethoden
  • Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
  • Schutz vor sexueller Gewalt
  • Sensibilisierung für Sexualität und Sprache
  • Bereitstellung eines geschützten Raumes zum Austausch über intime und persönliche Themen und Lebensfragen verbunden mit der Möglichkeit, in Abwesenheit der Lehrkräfte, unbefangen Fragen zu stellen
  • Bildungsauftrag für ein mündiges Sexualleben (Sächsischer Bildungsplan)
  • Sensibilisierung für und Auseinandersetzung mit Geschlechtervielfalt sowie geschlechtersensibler Sprache
  • Gesundheitsfürsorge in der Schwangerschaft (z.B. Alkohol, Drogen)
  • Haltung und Umgang mit Risiken und Potentialen von Sozialen Medien

Zielgruppen

  • Kinder, Jugendliche, Erwachsene unabhängig von Religion, Herkunft und sexueller Orientierung sowie Fachkräfte, welche sich mit den Zielgruppen befassen

Forderungen an eine qualitativ hochwertige Präventionsarbeit

  • Konstante Bereitstellung personeller und finanzieller Ressourcen um das Angebot flächendeckend unterbreiten zu können
  • Bedeutung und Priorität der Sexuellen Bildung an Schulen stärken durch freie Kapazitäten in den Schulen, im Idealfall Projekttage oder kontinuierliche Begleitung der Klassen über Jahre hinweg
  • Ausreichende digitale Ausstattung zum Angebot z.B. von Chats für direkte Fragen zu Aufklärung, Verhütungsmitteln etc.
  • Regelmäßige Weiterbildungen für die Fachkräfte zur Erlangung des technischen Know-hows z.B. zur Umsetzung von digitalen Präventionsangeboten, zum Umgang mit den Sozialen Medien
  • Zugang zu den Schulen auch bei hoher Infektionslage (Corona) unter Einhaltung von Hygienemaßnahmen – z.B. über Verkleinerung der Klassengrößen

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