Laut der Statistik der Fachstelle für Freiwilligendienste in Sachsen sind im Freistaat aktuell mehr als 2370 Freiwillige im FSJ aktiv. Im kommenden Jahr könnten jedoch Einsatzplätze wegfallen.
„Das Freiwillige Soziale Jahr ist auch in Sachsen seit über 30 Jahren ein Erfolgsformat, bei dem sich Jugendliche sechs bis 18 Monate in verschiedene Bereiche der Sozialen Arbeit und Bildung engagieren können. Dabei helfen sie nicht nur direkt vor Ort, sondern bringen auch ihre Sichtweisen und Ideen mit. Zudem nutzen viele Jugendliche das FSJ als persönliche Orientierungsphase und sammeln wichtige Erfahrungen für den weiteren Lebensweg“, zieht David Eckardt, Liga-Vorsitzender und Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt Sachsen anlässlich des 60. Geburtstags des FSJ am 29 April 2024 Bilanz.
Sachsenweit tausende von Einsatzmöglichkeiten
Jugendliche von 18 bis 27 Jahren können sich sachsenweit in fast 2500 Einsatzstellen engagieren. Die Tätigkeitsfelder reichen von Kita, Hort und Schule bis hin zu Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, Nachbarschaftstreffs, Begleitung von älteren Menschen und vielen weiteren Möglichkeiten. Begleitend zum Engagement in den Einrichtungen durchlaufen die Freiwilligen ein Bildungsprogramm, das sie selbst mitgestalten. Die Seminare und Bildungstage dienen darüber hinaus dem Kennenlernen und Austausch mit anderen Freiwilligen. Während der Dienstzeit erhalten die Freiwilligen ein Taschengeld.
Finanzierung von Einsatzstellen gefährdet
Einsatzplätze im FSJ werden sowohl durch den Bund als auch den Freistaat gefördert. Bereits bei der Aufstellung des Bundeshaushalts 2024 drohten Kürzungen von Plätzen. Dies konnte jedoch abgewendet werden. Für den Bundeshaushalt 2025 stehen erneut Kürzungen im Raum.
„Das FSJ wird von den jungen Menschen gut angenommen. In Zeiten, in denen wir die Freiwilligendienste als tragende Säule für ein lebenslanges Engagement, die Vermittlung demokratischer Werte und den gesellschaftlichen Zusammenhalt mehr denn je benötigen, senden Kürzungsdebatten das völlig falsche Signal. Insbesondere beim FSJ, dessen Jahrgang von September bis zum August des Folgejahres dauert, brauchen die Freiwilligen und die Träger Planungssicherheit. Sollte der Bund seine Mittel tatsächlich reduzieren, muss der Freistaat diese Lücke schließen. Die derzeit in Sachsen geförderten FSJ-Stellen müssen unbedingt erhalten bleiben“, so der Liga-Vorsitzende.
Zur Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen gehören der Landesverband der Arbeiterwohlfahrt in Sachsen, der Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen, der Caritasverband für die Diözese Görlitz, das Diakonische Werk Sachsen, der Deutsche Rote Kreuz Landesverband Sachsen, der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen und der Landesverband der jüdischen Gemeinden in Sachsen.
Unter dem Dach der Liga finden sich mehr als die Hälfte aller sozialen Angebote in Sachsen, in denen mehr als 100.000 Menschen hauptamtlich tätig sind. Der Liga-Vorsitz wechselt alle zwei Jahre und liegt 2024/25 in der Hand der Arbeiterwohlfahrt Sachsen.
Recherchehinweis für Medienvertreter:innen: Gerne vermitteln wir Ihnen Ansprechpersonen in FSJ-Einsatzstellen und Kontakt zu Freiwilligen. Die Bildberichterstattung ist nach vorheriger Absprache ebenfalls möglich.
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Thomas Neumann (Pressesprecher, Paritätischer Sachsen)
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