Das „Aktionsbündnis für seelische Gesundheit“ wurde im Jahre 2006 gestartet und umfasst ein Netzwerk von mehr als 160 Organisationen, Vereinen und Institutionen, die online einsehbar sind.
Bündnisziel ist einerseits, ein gesellschaftliches Leben zu fördern, in dem offen und tolerant mit psychischen Erkrankungen umgegangen wird. Keine Betroffene und kein Betroffener dürfen einen Grund sehen müssen, sich für Leiden und Therapien zu schämen und sie zu verheimlichen.
Dazu initiierte das Aktionsbündnis als persönliches Bekenntnis das Tragen der „Grünen Schleife“ in Deutschland. Jede und jeder, der sie trägt, bekennt sich mit diesem internationalen Symbol dazu, dass psychische Erkrankungen uns alle betreffen können und kein Tabuthema sein dürfen. Jeder und jede, der sie trägt, setzt ein Zeichen gegen Stigmatisierung, Ausgrenzung und die entsprechende Furcht Leidtragender.
Das Aktionsbündnis regt Kampagnen und Projekte an, um über psychische Erkrankungen in dem Sinne aufzuklären, dass bei Betroffenen kein Schamgefühl und keine Angst vor sozialem Ausgegrenztwerden aufkommen müssen.
Der mit 10.000 € dotierte Antistigma – Preis wird an Projekte und Selbsthilfegruppen vergeben, die sich für soziale Inklusion und gegen Diskriminierung psychisch erkrankter Menschen einsetzen.
Seinen Mitgliedern bietet das Aktionsbündnis eine Plattform für gemeinsame und konzertierte Öffentlichkeitsarbeit. Auch werden Fortbildungen, Seminare und Workshops für Führungskräfte zu psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz veranstaltet.
Umgekehrt geht es dem Aktionsbündnis darum, seelische Gesundheit zu fördern. Dazu ruft es zur jährlich stattfindenden „Woche der Seelischen Gesundheit“ auf und unterstützt sie mit seinem Netzwerk.
Die „Woche der seelischen Gesundheit“
2024 wird die Woche vom 10. bis 20. Oktober unter der Thematik „Arbeit und Psyche“ stattfinden. Dabei soll das Wechselspiel zwischen den objektiven Anforderungen der Arbeitswelt und den psychischen Belastungen am Arbeitsplatz beleuchtet werden.
Zwei Fragen werden eine große Rolle spielen:
– Wie können es die Mitarbeitenden schaffen, trotz sich verändernder Arbeitsherausforderungen, wie beispielsweise durch KI oder Personalmangel, seelisch gesund zu bleiben?
– Wie können psychisch Erkrankte ohne Ablehnung sozial integriert werden?
Beispiel: Wie können depressiv erkrankte Arbeitskolleg:innen angstfrei integriert werden ohne anspielenden Spitzen ausgesetzt zu sein, die sie in ihrem seelischen Gesundungsprozess wieder zurückwerfen würden?
Das Aktionsbündnis ist ein wichtiger Akteur rund um das Thema Seelische Gesundheit im Sinne der praktischen Umsetzung der WHO – Definition.
Laut WHO verstehen wir unter seelischer Gesundheit den Zustand des Wohlbefindens, in dem eine Person ihre Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft leisten kann.
Seelische Gesundheit ist eine wesentliche Voraussetzung für Lebensqualität, positive Lebensbewältigung und soziale Teilhabe.