Seit 2011 setzt sich der AWO Landesverband Sachsen im Projekt „MitWirkung – Gesellschaft gestalten durch Engagement und Beteiligung“ gemeinsam mit Einrichtungen der AWO in Sachsen für das demokratische und respektvolle Zusammenleben ein.
Demokratie muss gepflegt werden! Und das in- und außerhalb der AWO. Seit nunmehr 10 Jahren thematisiert das Projekt MitWirkung den Umgang mit menschenverachtenden Haltungen, mit Rechtsextremismus, aber auch die Förderung von Beteiligung und Nachhaltigkeit. Ein wichtiger Meilenstein für das Projekt ist der Beschluss der Landeskonferenz, Demokratieförderung als Querschnittsaufgabe zu behandeln und in jedem Kreisverband Ansprechpartner*innen für die Belange der Demokratieförderung einzurichten. Gerade im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen, die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Sachsen und dem Selbstverständnis und der Werte der AWO, ist es wichtiger denn je, sich gemeinsam dem Anliegen der Demokratieförderung zu widmen.
Wie geht es nun weiter?
Neben einer kontinuierlichen Weiterbildung der bereits existierenden Ansprechpartner*innen sollen in diesem Förderzeitraum weitere Berater*innen ausgebildet die AWO insgesamt als gesellschaftliche Akteurin mit ihrem demokratiefördernden Profil sichtbarer und wirksamer werden.
Ein besonderer Fokus im neuen Förderzeitraum liegt auf der Entwicklung demokratiefördernder Workshops für Menschen mit Behinderung, deren politische Mündigkeit ernst genommen, aufgegriffen und unterstützt werden soll.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die regionale Zusammenarbeit mit einem Kreisverband, der sich verstärkt als demokratischere Akteurin im Sozialraum einbringen möchte. AWO-Einrichtungen sollen sich öffnen und Möglichkeiten verbesserter Zugänge von Menschen aus dem nahen Umfeld schaffen.
10 Jahre Projekt MitWirkung – Wir gratulieren!
Demokratie ist ein zentraler Eckpfeiler innerhalb einer Gesellschaft. Nur sie ermöglicht ein friedliches und wertschätzendes Miteinander. Der Diskurs um demokratische Grundregeln macht nicht halt vor unseren Türen. Deshalb sind auch wir – Mitglieder und Mitarbeitende der Arbeiterwohlfahrt – immer wieder gefragt, unsere Werte in unsere tägliche Arbeit einfließen zu lassen; wertschätzend unseren Kund*innen und deren Angehörigen sowie Kolleg*innen gegenüber, aber auch mit klarer Haltung gegenüber fremdenfeindlichen und extremistischen Äußerungen. Mit dem Projekt „MitWirkung“ konnten wir gemeinsam bereits seit 10 Jahren deutliche Zeichen setzen.
Margit Weihnert, Landesvorsitzende
Vor 10 Jahren durfte ich mich an der Konzeptionierung und Gründung des Projektes „MitWirkung“ beteiligen. Heute beobachte ich aus Berlin, wie sich das Projekt entwickelt. Die AWO in Sachsen hat bei diesem wichtigen Thema über die Jahre Haltung und Kontinuität bewiesen: Sie gleicht über das Projekt immer wieder Werte der AWO und Wirklichkeit in den Einrichtungen ab. Diskriminierung ist kein Tabuthema, sondern sie wird als solche erkannt und es wird vor Ort gehandelt. Die Ideen aus den Anfangstagen des Projektes sind als roter Faden auch heute erkennbar und mehr noch: Gerade beim wichtigsten Thema „Menschen gewinnen“ waren die ehemaligen Kolleg*innen besonders erfolgreich: Die Ziele und Ansprüche des Projektes haben sich in den Kreisen und Unternehmensteilen verankert und es wurden dort aktive „MitWirker*innen“ gefunden. Ich freue mich über diese Erfolge und gratuliere der AWO Sachsen zum Jubiläum dieses wertvollen Projektes.“
Timm Meike, Geschäftsführer AWO Kreisverband Berlin Mitte e.V.
Demokratie bedeutet für mich in einer Gesellschaft der Freien und Gleichen zu leben, in der es Jeder und Jedem möglich ist, sich nach eigenen Vorstellungen zu entwickeln und über den Fortschritt der Gesellschaft mitzubestimmen. Dazu gehört für mich ein starker Sozialstaat, in dem die starken Schultern die Schwachen tragen und niemand auf der Strecke bleibt. Ein demokratisches sowie respektvolles Zusammenleben ist keine Selbstverständlichkeit und muss tagtäglich verteidigt werden. Dafür setzt sich das Projekt „MitWirkung“ seit mittlerweile 10 Jahren ein. Ich danke allen Beteiligten für ihre wichtige Arbeit und wünsche alles Gute zum Jubiläum.
Simone Lang, stellv. Landesvorsitzende & Vorsitzende des Kreisverbands Aue/Schwarzenberg e.V.
Demokratie bedeutet für mich, ganz selbstverständlich auch Minderheiten, deren Meinungen, Interessen und Bedürfnisse in Entscheidungen mit einzubeziehen. Ich mag gern in demokratischen Verhältnissen leben, in Staat, Gesellschaft und Alltag. Es ist die Form des Zusammenlebens, die die Bedürfnisse der Menschen als Orientierung nimmt, die Vielfalt fördert, die auf Ausgleich unterschiedlicher Interessen und Ressourcen bedacht ist, die Kontrolle auch staatlichen Handelns ermöglicht. Doch Demokratie ist nicht selbstverständlich. Es gibt Menschen, die sie bekämpfen und abschaffen wollen, die die gleiche Würde aller Menschen in Frage stellen. Für Demokratie müssen wir uns unermüdlich einsetzen und stark machen, immer wieder aufs Neue.
Auch innerhalb der AWO spiegelt sich die ganze Vielfalt unserer Gesellschaft wider. Auch wir sind nicht gefeit davor, uns undemokratisch zu verhalten. Deshalb ist es ein folgerichtiges Anliegen, neben allem unternehmerischen Handeln auch den Wertebezug zu stärken und für Demokratieförderung einzustehen, sich mit allen Formen von Demokratiegefährdung und Diskriminierung kritisch auseinanderzusetzen. Die Leitsätze der AWO und ihre Werte bilden eine gute Grundlage für ein demokratisches Miteinander. Erfüllen wir sie mit Leben!
Ulrich Karg, Projektleiter Projekt „MitWirkung“
Die Stärkung von Demokratie, Vielfalt, Weltoffenheit und Toleranz sind wichtige Ziele der Arbeiterwohlfahrt. Um dieses Aufgabenspektrum innerhalb der AWO-Kreisverbände zu vernetzen, Maßnahmen zu bündeln und zu ergänzen, wurde im Jahr 2011 durch den AWO Landesverband Sachsen e. V. das Projekt MitWirkung ins Leben gerufen. Mit dem Projekt MitWirkung leisten die beteiligten Kreisverbände einen zentralen und unverzichtbaren Beitrag für eine lebendige Demokratie und für das Funktionieren unserer Gesellschaft. So konnten in den vergangenen 10 Jahren gemeinsam mit interessierten Partnern und Akteuren Ideen gesammelt und inhaltliche Schwerpunkte gesetzt und weiterentwickelt werden. Umso mehr freue ich mich, dass die AWO Erzgebirge gGmbH seit Januar 2021 Projektpartner ist und sich verstärkt für ein weltoffenes Land mit einer vielfältigen Kultur und einer starken Zivilgesellschaft einsetzt. Ich wünsche dem Projekt und allen Beteiligten weiterhin viel Erfolg und gutes Gelingen Demokratie bedeutet für mich, wenn vielfältige Gedanken frei und offen geäußert werden können.
Das Projekt wird gefördert durch das Programm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ (ZdT) des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und den Landespräventionsrat Sachsen.
