Übergabe des ESCORP Abschlussberichts an die Schirmherrin

Am 17.7. fand ein Pressetermin in der Geschäftsstelle des AWO Landesverbandes statt - anlässlich der Übergabe des Abschlussberichtes der ESCORP Studie an die Schirmherrin Dagmar Neukirch, Staatssekretärin des Sächsischen Sozialministeriums. Thema der Studie waren die Auswirkungen der Coronaschutzmaßnahmen Bewohner:innen und deren Angehörige und Mitarbeitende in stationären Pflegeeinrichtungen.

Übergabe des ESCORP Abschlussberichts an die Schirmherrin

„Wie viele Personen sehe ich wann und wie lange?“ Dies war die häufigste Frage, die von Bewohner:innen in stationären Pflegeeinrichtungen während der Coronapandemie an das Pflegepersonal gestellt wurde. Die Auswirkungen von Besuchsverboten und Kontaktbeschränkungen auf Bewohner:innen, Angehörige und Mitarbeiter:innen sind nun in einer wissenschaftlichen Studie untersucht worden („Evaluation der Auswirkungen der Sächsischen Corona-Schutzverordnungen auf die psychosoziaale Gesundheit von Bewohner*Innen stationärer Pflegeeinrichtungen – ESCORP). Eine Zusammenfassung der Studie finden Sie in unserem Konsensusdokument.

Eine Kooperation zwischen dem AWO Landesverband Sachsen e.V. und der KNAPPSCHAFT Regionaldirektion Chemnitz

Die Studie wurde im Rahmen eines Präventionsprojektes in Kooperation des Arbeiterwohlfahrt Landesverband Sachsen e.V. (AWO) und der KNAPPSCHAFT Regionaldirektion Chemnitz durchgeführt. Im Zeitraum von Juli bis Oktober 2021 fand in sechs stationären Pflegeeinrichtungen im Freistaat Sachsen eine trägerübergreifende Befragung statt, in die Bewohner:innen, Angehörige, Mitarbeitende und Leitungspersonen einbezogen waren. Die Datenerhebung und –auswertung erfolgte durch die AWO, gemeinsam mit dem Institut für regionale Innovation und Sozialforschung e.V. (IRIS).

Der Bericht stellt die von den Bewohner:innen und Angehörigen erlebten Gefühle von Ohnmacht und Fremdbestimmung ebenso dar wie die von Mitarbeiter:innen erlebte Überlastung durch Personalmangel und die Überforderung in ihrer Doppelrolle als Pflegepersonen und oft einzige Ansprechpartner:innen der Betroffenen.

„Die teilweise sehr ernüchternden Ergebnisse haben uns gezeigt, dass es gut und richtig war, diese Untersuchung gemeinsam mit unserer Projektpartnerin durchzuführen. Sie bestätigen einmal mehr, dass die besonderen Lebensumstände von Menschen, die in stationären Pflegeeinrichtungen leben, auch bei notwendig zu treffenden Schutzmaßnahmen, besonderer Berücksichtigung bedürfen. Sie bedürfen der Begleitung, nicht der Isolation und Abschottung“, so David Eckardt, Geschäftsführer des AWO Landesverbandes Sachsen. „Hier muss es jetzt darum gehen, die gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen und in Handlungsempfehlungen umzusetzen“ so Thorsten Zöfeld, Leiter der Regionaldirektion Chemnitz der KNAPPSCHAFT.

Der Abschlussbericht zum Projekt wurde gestern in der Geschäftsstelle des AWO Landesverbandes e.V. an die Schirmherrin des Projekts, Staatssekretärin im Sozialministerium, Frau Dagmar Neukirch übergeben. Dagmar Neukirch: „Die Ermöglichung der Sozialen Teilhabe der Menschen, die in stationären Pflegeeinrichtungen leben, stellte in Zeiten des strengen Infektionsschutzes eine sehr große Herausforderung dar. Daher ist es jetzt sehr wichtig, aus Erfahrungen zu lernen und das Projekt bietet dafür einen sehr guten Ansatz.“ Die aus der Praxis gewonnenen Erkenntnisse sollen in die künftige Pandemieplanung einfließen, aber auch bei der Entwicklung neuer Gesetzesentwürfe Beachtung finden. Ein wesentliches Anliegen ist dabei die Förderung der Mitbestimmung von Bewohner:innen und Angehörigen.

 

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