Das Projekt „PSY CARE“ zur ambulanten Psychotherapie bei Pflegebedürftigen

Im Heft 7/2023  der Zeitschrift „Psychologie heute“  stellt Frau Prof. Kessler das von ihr geleitete Projekt „PSY CARE“ vor.

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Die Arbeit mit alten Menschen ist mit der Frage verbunden, ob Psychotherapie auch noch im höheren Lebensalter Hilfe anbieten und unterstützen kann, ob also Psychotherapie im Alter Sinn macht.

Im Heft 7/2023  der Zeitschrift „Psychologie heute“  stellt Frau Prof. Kessler das von ihr geleitete Projekt „PSY CARE“ vor.

Das Ziel ist gewesen, durch ambulante Psychotherapie seelisches Wohlbefinden trotz Pflegebedarf zu befördern. Insofern ist es der Fragestellung nachgegangen, ob und inwiefern ambulante Psychotherapie zu Hause lebende Pflegebedürftige mit Depressionen unterstützen kann.

Während nämlich die Wirksamkeit namentlich der Verhaltenstherapie bei Älteren ohne psychische Komorbidität schon  gut belegt ist, fehlen noch Studien für Pflegebedürftige. Durchgeführt hat das Projekt die Hochschule für Gesundheit und Medizin Berlin gemeinsam mit der Charité.

Als Ergebnis ist hervorzuheben, dass bei den Teilnehmenden aus zwei Gründen Interesse entstanden ist, sich auf eine ambulante Psychotherapie einzulassen. Einerseits sind bei alten Menschen psychischer Leidensdruck und dadurch beeinträchtigte psychosoziale Lebensqualität oft stark ausgeprägt. Psychische Erkrankungen wie neurotische Angst- und Zwangsstörungen sowie Depressionen sind häufig anzutreffen und die Ursache dafür.

Andererseits ist der Wunsch groß, die noch vorhandenen Ressourcen auszuschöpfen, soziale Kontakte knüpfen und pflegen zu können, Freude zu erleben, sich als selbstbestimmte Subjekte erfahren und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können, schmerzhafte Erinnerungen aus der Vergangenheit zu bewältigen und alte Konflikte zu befrieden.

Namentlich durch die Anwendung kognitiver Verhaltens-, Problemlösungs- und Lebensrückblicktherapie ist es möglich gewesen, innere Barrieren abzubauen und  die Erwartungshaltung an die Psychotherapie aufzubauen, sich nicht mehr wertlos und den Einschränkungen ausgeliefert zu fühlen.

Ergänzend zu diesem Projekt erlaube ich mir, auf meinen Themenbeitrag „Eine Lanze brechen für Psychotherapie im höheren Lebensalter“ hinzuweisen. Er ist online zu finden auf der Webseite des AWO Kreisverbandes Leipzig – Stadt e. V. unter „Umgang mit Demenz“ und verstand sich als Impulsgeber für Diskussionen in Seminaren der studentischen Lehre.

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